Eltern:
Geburt:
Taufe:
Ausbildungsgang:
Militärische Ränge:
Militärische Laufbahn:
Österreichische Auszeichnungen:
Ausländische Auszeichnungen:
Tod:
Begräbnis:
Josef Rettl und Anna Rupp
26.05.1876, 12 Uhr in der Infanteriekaserne zu Klagenfurt
03.06.1876 in Klagenfurt (katholisch)
Gymnasium mit Matura
Einjährig-Freiwilligen-Schule
Prüfung zum Reserveoffizier mit vorzüglichem Erfolg
Ergänzungsprüfung zum Berufsoffizier mit sehr gutem Erfolg
Übungsmappierung mit gutem Erfolg
Infanterieequitation in Laibach mit sehr gutem Erfolg
Kriegsschule mit sehr gutem Erfolg
18.08.1896 Kadettoffiziersstellvertreter (IR 17)
01.11.1897 Leutnant (IR 17)
01.11.1901 Oberleutnant (IR 17 ük., zuget. Gen.Stab 23. Inf.Brig., Krakau)
01.11.1909 Hauptmann i.G. (5. Abt./KM)
01.11.1914 Major i.G.
01.05.1916 Oberstleutnant i.G.
16.10.1920 Oberst (Titel)
08.09.1937 Generalmajor d.R. (Titel) für im Ruhestand erworbene Verdienste als Stabschef des Heimatschutzverbandes Kärnten und in der Traditionspflege
01.09.1894 assentiert als Einjährig-Freiwilliger auf eigene Kosten beim IR 17
01.10.1895 - 30.09.1902 Kompaniedienst im IR 17
18.08.1896 ernannt zum Kadettoffiziersstellvertreter des Berufsstandes im IR 17
01.10.1902 - 31.10.1904 Frequentant der Kriegsschule
01.11.1904 - 13.10.1908 Generalstabsoffizier der 23. Inf.Brig.
13.10.1908 - 31.10.1909 Generalstabsoffizier beim 15. Korpskommando
01.11.1909 - 03.11.1911 Referent in der 5. Abt. des KM (Organisation und Mobangelegenheiten)
03.11.1911 - 01.05.1914 eingeteilt zur Truppendienstleistung beim IR 47
01.08.1914 - 27.12.1914 Generalstabsoffizier beim 8. Korpskommando
28.12.1914 - 15.03.1916 zweiter Generalstabsoffizier beim komm. General in Bosnien, Herzegowina und Dalmatien
11.03.1916 - 30.08.1916 Verbindungsoffizier beim Oberkommando der deutschen Südarmee
10.05.1917 - 31.10.1918 eingeteilt in der Abt. 5 des KM
01.11.1918 Leiter der Abt. 5 des StAfHW [Anm. d. Verf.: zumindest bis 1920]
o.D. Kommandant der 5. Milizbrigade
02.12.1898 Jubiläumserinnerungsmedaille für die bewaffnete Macht
02.12.1908 Militär-Jubiläumskreuz
00.00.1913 Militärverdienstkreuz 3. Kl.
04.11.1914 Bronzene Militärverdienstmedaille am Bande des Militärverdienstkreuzes mit Schwertern
22.01.1916 Orden der Eisernen Krone 3. Kl. mit der Kriegsdekoration und den Schwertern
11.10.1916 Militärverdienstkreuz 3. Kl. mit der Kriegsdekoration
26.05.1918 Ritterkreuz des Leopoldordens mit der Kriegsdekoration und den Schwertern
o.D. Preußisches Eisernes Kreuz 2. Kl.
o.D. Offizierskreuz des königlich bayerischen Militärverdienstordens mit Schwertern
24.03.1957 im Sanatorium Maria Hilf in Klagenfurt
1957 am Friedhof Annabichl in Klagenfurt
von Anton Kreuzer, erschienen 1995, Kärntner Druck- und Verlagsges.m.b.H, Klagenfurt
Die zwanziger und dreißiger Jahre strotzten vor paramilitärischen Verbänden. Neben der bewaffneten Macht und der Exekutive gab es auf seiten der Christlichsozialen und des späteren Ständestaates die Heimwehren, die Vaterländische Front und die Ostmärkischen Sturmscharen. Der hochdekorierte Oberst Josef Rettl - Ritter des Leopoldordens - schloss sich nach seiner Pensionierung der Heimwehrbewegung an, jener freiwilligen Selbstschutzorganisation, die durch eine scharfe Kampfstellung gegen die Sozialdemokraten, Kommunisten und Nationalsozialisten gekennzeichnet war. Er war von 1926 bis 1936 Kärntner Landeswehrführer. Danach war er Milizführer und am 1. Juli 1937 erhielt der damals 61jährige das Kommando über die Kärntner Milizbrigade.
Josef Rettl, geboren am 26. Mai 1876 in Klagenfurt, hatte eine interessante Karriere durchlaufen. Nach der Gymnasialmatura entschied er sich für die militärische Laufbahn, versah mehrere Jahre Truppendienst bei einem Infanterieregiment, durfte ab Herbst 1902 die zweijährige Kriegsschule in Wien absolvieren, wurde 1911 als Referent ins Kriegsministerium geholt und machte den Ersten Weltkrieg als Generalstabsoffizier und Leiter des Nachrichten- und Verbindungswesens beim 8. Korpskommando, als stellvertretender Generalstabschef eines Armeegruppenkommandos, als Verbindungsoffizier des Armeekommandos bei der Deutschen Südarmee und als Generalstabschef der 29. Infanterietruppendivision mit, 1917 wurde der damalige Oberstleutnant ins Kriegsministerium zurückberufen, wo er mit der künftigen Friedensorganisation befaßt war. Nach dem Zerfall der Monarchie und bis zu seiner Pensionierung im Februar 1921 verblieb er als Oberst und Vorstand der Abteilung 5 im Staatsamt für Heereswesen.
Der Übertritt in den Ruhestand erfolgte mit nicht einmal 44 Jahren. Um dem Vaterland weiter dienlich zu sein, ging Josef Rettl zum wehrhaften Heimatschutz. Als 60jähriger legte der Offizier a. D. Ende 1936 beim Landesmilizkommando das Gelöbnis ab, für ein selbständiges, christliches, deutsches, berufsständisch geordnetes Österreich einzutreten, die verfassungsmäßigen Einrichtungen und die gesetzmäßige Ordnung zu schürzen, im Dienst und außer Dienst, als Vorkämpfer für die Ziele der Vaterländischen Front zu wirken. Ein halbes Jahr später wurde ihm das Kommando der 7. Milizbrigade übertragen und im Herbst desselben Jahres zeichnete ihn der Bundespräsident mit dem Titel Generalmajor aus.
Rettl unterstanden zehn Jägerbataillone, sechs Standmilizkader, eine Gebirgskanonenbatterie und sieben Feldkanonenbatterien. In Bleiburg, Ferlach und Lavamünd bestanden Ausbildungskader zum Aufbau von Grenzmilizbataillonen.
vom 01. Oktober 1937
Der Herr Bundespräsident hat dem Kommandanten der 7. Milizbrigade Oberst i R. Josef R e t t l in Anerkennung der im Ruhestand erworbenen Verdienste den Titel eines Generalmajors verliehen. Diese Auszeichnung eines nicht nur um die alte k. u. k. Armee, sondern auch um den Wiederaufbau Österreichs vielfach verdienten Offiziers wird überall mit größter Genugtuung aufgenommen werden. Generalmajor Rettl, ein gebürtiger Klagenfurter, hat seine militärische Dienstzeit als Einjährig-Freiwilliger beim k. u. k. Infanterieregiment Nr. 17 begonnen, später die Kriegsschule absolviert und als Generalstabsoffizier bei der 23. Infanteriebrigade, dem 15. Korpskommando und in der 5. Abteilung des Kriegsministeriums hervorragend gearbeitet. Nach einer weiteren Truppendienstleistung beim k. u. k. Infanterieregiment Nr. 47 rückte er zum 8. Korpskommando ein und machte den Feldzug gegen Serbien als Leiter des Nachrichten- und Verbindungsdienstes mit. Später war Generalmajor Rettl beim Heeresgruppen - Kommando Sarkotic, dann Verbindungsoffizier dann Verbindungsoffizier des AOK bei der deutschen Südarmee Graf Bothmer und Generalstabschef der 29. I. T. D., bis er als Organisationsleiter in die 5. Abteilung des Kriegsministeriums zurückkehrte, als deren Vorstand er nach dem Zusammenbruch noch bis 1. Feber 1921 verblieb, um dann als Oberst in den Ruhestand zu treten. Während seiner Kriegsdienstleistung war Oberst Rettl vielfach für tapferes Verhalten ausgezeichnet worden, darunter mit dem Leopoldsorden und dem Orden der Eisernen Krone. Im Ruhe stand schloß sich der nunmehrige Generalmajor Rettl bald der Heimwehrbewegung an und war vom Jahre 1926 bis 1936 Landeswehrführer des Heimatschutzes in Kärnten.
Seit November 1936 hatte Generalmajor Rettl ein Spezialreferat bei der Miliz inne und unterstand in dessen Versehung direkt dem Generalkommando der Miliz.
Seit 1. Juli 1937 führt Generalmajor d. R. Josef Rettl das Kommando der 7. Milizbrigade, der nunmehr zum Wohle Kärntens sein umfassendes militärisches Wissen, sein organisatorisches Können und seine Sachlichkeit zugute kommen.
© Copyright - Norbert P. Rettl - genealogische Recherche | Kontakt | Impressum & Datenschutz