Gründer der Uniformierungsanstalt und Civilschneiderei

Josef Rettl, geboren am 18. Mai 1833 als Sohn von Jakob und Maria Rettl vlg. Eder in Treßdorf, wanderte bereits als junger Bursch nach Klagenfurt aus, um das Schneiderhandwerk zu erlernen. Er gründete als Rechnungsfeldwebel des k.k. Bataillon Maroicic 7. Infanterie Regiment im Jahre 1868 in der Domgasse 11 eine Uniformierungsanstalt, welche in der k. u. k. Donaumonarchie florierte.

Im Laufe der Jahre baute Josef Rettl das Unternehmen zur größten und angesehensten Uniformierungsanstalt im südösterreichischen Raum aus und fertigte für sämtliche k. k. Staatsbeamte, Aspiranten, Volontäre, k. k. einjährig Freiwillige und Offiziere.

Im Jahre 1882 erfolgte der Ankauf des in unmittelbarer Nähe gelegenen Hauses Domgasse 16 und die Uniformierungsanstalt wurde um eine Civilschneiderei erweitert.

Nach Josef Rettl´s Tod am 11. März 1900 diente sein gleichnamiger Neffe und Bürgermeister von Weitensfeld als interiministischer Geschäftsführer. 

1902 übernahm sein in Budapest geborener Neffe und Schneider-Meister Johann Rettl den Betrieb, welcher wegen einer Cholera-Epidemie ca. 1885 als 10jähriger Vollwaise zurück in die Geburtsstätte seines Vaters Thomas Rettl nach Treßdorf im Gailtal geschickt wurde. 

Heute wird der 1868 gegründete Schneiderbetrieb erfolgreich in der 5. Generation im Familienbesitz mit Stammhaus in Villach und Filialen in Klagenfurt, Graz, Salzburg und Arlberg unter der Firmenbezeichnung "RETTL 1868 Kilts & Fashion" weitergeführt.